Die Etosha Safari Lodge (2) – ein Reisebericht

Teil 3

Tag 6
Heute hieß es wieder früh aufstehen. Uns Praktikanten wurde die Möglichkeit geboten bei einem ganztägigen Game Drive mitzufahren. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Kulinarisch war man in den letzten Tagen bereits einmal durch das Tierreich Namibias gereist. Heute sollten dann also noch die Tiere in freier Wildbahn folgen. Leicht verspätet öffneten sich die Pforten der Etosha nach 7 Uhr und binnen weniger Minuten bildete sich eine lange Schlange aus Privatfahrzeugen, Overlandern und Safariautos der Lodges. Die Location der Etosha Safari Lodge macht sich für Besucher des Nationalparks auf jeden Fall bezahlt. Ihrem Namen wird sie, durch die unmittelbare Nähe zum Anderson’s Gate (ca. 10 km), auch absolut gerecht.  Wir konnten uns relativ weit vorne in der Warteschlange positionieren und es war uns dennoch möglich zu einer recht humanen Uhrzeit aufzubrechen.  Ein kleiner Wettstreit zwischen den Guides der einzelnen Lodge entbrannte und jeder wollte sein Fahrzeug möglichst weit vorne in der Schlange unterbringen – italienische Verhältnisse. Rodney, unsere Guide, ließ sich aber nichts vormachen und konnte die Drängler zurückweisen.  Die Stimmung unter den Fahrern blieb aber absolut entspannt – wohl ein Morgenritual der besondern Art. Bedingt durch den Einlass begannen wir unsere Safari im östlichen Teil der Etosha. Innerhalb der ersten Stunde passierten wir sage und schreibe 4 (!) Springböcke. Eine lächerlich geringe „Ausbeute“ bedenkt man, dass sich laut unserem Guide wohl um die 20.000 im Etosha NP befänden. Während des Game Drives konnten wir dann aber doch noch Giraffen, Zebras, Strauße, weitere Springboks, Gnus, Hyänen, Impalas, Schakale, Erdhörnchen und zum Schluss noch ein Nashorn ausmachen. Letzteres war aber soweit entfernt, dass es nur schemenhaft auszumachen war… Ich verließ mich da einfach auf die Aussagen der aufgeregten Hobbyfotografen.

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Durch den Regen der letzten Tage und Wochen war im Park wohl so viel Wasser vorhanden, dass die Tiere nicht mehr die langen Strecken bis zu den künstlichen Wasserlöchern in Kauf nehmen mussten. Deswegen wurde das Auffinden der selteneren Arten eher zum Glücksspiel. Rodney konnte uns mit abwechslungsreichen Anekdoten bei Laune halten und die Zeit verging wie im Flug. Trotz der Tatsache, dass wir eigentlich nur den ganzen Tag in einem Auto saßen, waren wir abends alle sehr geschafft. Nach dem Abendessen ging es deswegen dann auch recht schnell ins Bett.

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Zebra im Etosha NP

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Eine Springbockherde

Tag 7

Auch heute wollte ich nochmal die Möglichkeit ergreifen und bei einem Game Drive mitfahren. Also gleiches Spiel nochmal: 5:30 Uhr Wecker – 6 Uhr Frühstück – 6.30 Uhr Abfahrt. Dieses Mal war die Tour aber nur für einen halben Tag angesetzt und nach einem kurzen Briefing, unseres Guides Ivan, konnte es losgehen. Erneut gab es am Anderson’s Gate leichte Verzögerungen, aber wie am Tag zuvor standen wir sehr weit vorne in der Schlange. Nachdem unsere Pässe kontrolliert worden waren, konnten wir ohne Probleme passieren. Die Fahrt ging recht vielversprechend los. Wir fuhren sowohl an ein paar Zebras, als auch Impalas vorbei und an einer Stelle war wohl vor kurzem ein Nashorn über die Straße gelaufen. Mal sehen ob wir es noch zu Gesicht bekamen. Ein kurzer Zwischenstop in Okaukuejo und dann Richtung Salzpfanne. Die entgegenkommenden Fahrer signalisierten aber alle, dass es, wo sie herkamen, wenig zu sehen gäbe. Wir hatten leider keine besseren Nachrichten für sie. Je näher wir dem Ziel also kamen desto größer wurde die Ernüchterung. Keine Löwen, keine Rhinos… schade eigentlich. Aber definitiv ein Grund wiederzukommen. Ivan versuchte das beste aus der Situation zu machen und versorgte uns mit Infos über Flora & Fauna. Obwohl mir tatsächlich vieles vom Vortag noch bekannt vorkam, konnte er mein bestehendes Bild vom Etosha NP auch noch um einiges erweitern. Wir fuhren zudem eine komplett andere Route als am Vortag. Ich habe es absolut nicht bereut den zweiten Game Drive mitgemacht zu haben. Gegen 12 Uhr erreichten wir wieder die Lodge und ich konnte den Nachmittag zum Packen meiner Tasche und zur Feinplanung der kommenden Tage nutzen. Zum Abendessen besuchten wir zur Abwechslung das Etosha Safari Camp. Wer nicht ohnehin schon im Safari Camp übernachtet, sollte zumindest einmal den Weg von der Lodge in Kauf nehmen und einen Abend im Camp verbringen. Zugegeben, zu Fuß würde ich die 3 Kilometer nachts nicht unbedingt empfehlen, aber mit einem Auto ist das kein Problem. Im Camp angekommen, konnten wir bei Live Musik den letzten Abend ausklingen lassen.

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Etosha Safari Camp

Tag 8
Heute ginge es um 6.30 Richtung Otjiwarongo. Der Truck mit den Angestellten und uns kam gegen halb 11 an unserem Etappenziel an. Wir stiegen an einer Tankstelle aus und die Taxifahrern warteten bereits auf ihre Chance. Ein aufgeregter Haufen aus gute 10 Fahrern versuchte mit uns zu feilschen. Glücklicherweise übernahm Andreas, der Manager der Lodge, sofort die Verhandlungen und wählte einen der Fahrer aus. Ein paar der Fahrer versuchten weiterhin uns von ihren Fahrkünsten zu überzeugen, aber die Entscheidung stand fest. Der Fahrer, Andreas, eine weitere Angestellte der Lodge & wir zwei Praktikanten fuhren also nach Windhoek. Dort kamen wir auch 3 Stunden später bei der Zentrale von Gondwana an.

Damit endete die erste (und hoffentlich nicht letzte) Episode meiner Reisen zu den Lodges der Gondwana Collection.

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